Pressemitteilung: derzeit sind täglich 554.000 Verkehrsbewegungen in der Hauptstadt zu verzeichnen. 131.000 Fortbewegungen – also fast jede vierte – erfolgen mit dem öffentlichen Transport, drei Viertel der Fortbewegungen geschehen (423.000) mit dem Auto.
Die Zahl dieser Bewegungen wird sich allen Berechnungen nach bis zum Jahr 2020 auf 785.000 insgesamt erhöhen. Kommt es nicht zu einer Verdoppelung der Fortbewegungen mittels öffentlichen Transports, wird die Hauptstadt im Autoverkehr ersticken! Jetzt schon blockieren tägliche Staus die Zufahrten und die Luftwerte liegen oftmals über dem Erträglichen.
Fazit: um die Lebensqualität in der Hauptstadt aufrecht zu erhalten, muss der öffentliche Personentransport seine Kapazitäten bis 2020 verdoppeln. Allein mit dem Bus ist dies nicht zu erreichen; dazu bedarf es vielmehr eines modernen Trams.
Schon seit Jahrzehnten wird am Tram geplant und viel Geld wurde in teure Studien investiert, ohne dass es jedoch bisher zu einer grundlegenden Entscheidung – geschweige denn einem Baubeginn –gekommen ist. Die Mehrheitsparteien aus dem Schöffenrat und der Regierung schießen sich den Ball gegenseitig zu; jeder schiebt die Verantwortung auf den anderen. So verfließt kostbare Zeit, ohne dass etwas Entscheidendes passiert. In diesem Sinne ist die Aussage von Finanzminister Frieden, der Tram wäre derzeit nicht finanzierbar, verantwortungslos! Verantwortungslos sind ebenfalls das Schieben, das Warten, das Aussitzen. Verantwortungslos ist es von beiden Seiten, jetzt nicht die entscheidenden Schritte zum Bau einer modernen Trambahn in die Wege zu leiten.
Verantwortungslos ist es auch, eine weitere Zunahme des Individualverkehrs in der Hauptstadt und der Umgebung zuzulassen. Wenn so weiter „geplant“ wird, werden sich die Lebensqualität und die Luftwerte in der Hauptstadt immer mehr verschlechtern und die Länge der Staus derart zunehmen, dass überhaupt kein Vorankommen mehr möglich ist.
Sowohl im Interesse der Einwohner der Stadt Luxemburg und der Randgemeinden, als auch aller Menschen, die dort arbeiten, brauchen wir kurzfristig eine positive Entscheidung für den Bau eines modernen Trams auf dem Gebiet der Hauptstadt, dies mit flexiblem Anschluss an die Randgemeinden und die großen Achsen des öffentlichen Transportes.
Für déi Lénk Stad, Justin Turpel und David Wagner, Gemeinderäte