Pressemitteilung: nach der Fastnacht luden déi Gréng Stad zu einer Pressekonferenz, die in Sachen Wohnungspolitik deutlich machte, dass sie mächtig unter Druck stehen: sie nahmen tatsächlich Abstand vom Immobilismus des hauptstädtischen Schöffenrates während der letzten 6-12 Jahre! Es wurde massiver Wohnungsbau angekündigt – von gleich drei Großprojekten und bis zu „mehreren tausend Wohnungen“, die die Stadt selbst bauen müsste, war die Rede. Zudem scheinen déi Gréng verstanden zu haben, dass es sich dabei nicht nur um so genannten sozialen Wohnungsbau handeln darf, sondern um erschwinglichen Wohnraum für (junge) Familien mit normalen Einkommen, die sich unter den jetzigen Umständen keine Wohnung mehr leisten können. Déi Gréng geben also den Kritiken der Opposition im Gemeinderat Recht, die noch während den vergangenen Haushaltsdebatten auf die völlig unzulängliche Wohnungspolitik in der Hauptstadt hinwiesen. Allerdings sind im diesjährigen Gemeindehaushalt keine Kredite vorgesehen, die diesen Ansprüchen der Grünen Rechnung tragen … Déi Lénk begrüßen jedenfalls die Einsicht der Grünen und werden dafür sorgen, dass die Absichtserklärungen auch in die Praxis umgesetzt werden.
Gelegentlich derselben Pressekonferenz reagierten déi Gréng auf die Kritiken von déi Lénk und der Bevölkerung in Sachen Ban de Gasperich. Diesbezüglich hatten wir beanstandet, dass zu viele Büros, zu wenig Wohnungen und keine öffentliche Infrastrukturen, wie Schulen und Kinderkrippen, vorgesehen, hingegen aber ein hypergroßes Kaufhaus und ein Verkehrschaos (vor)geplant seien. „Le type de logement prévu sur le Ban de Gasperich ne tend pas vers des logements destinés aux familles nombreuses; ce type de logement n’est pas recherché dans ce quartier (…) Il n’est pas prévu d’y réaliser de nouvelles infrastructures scolaires“, so Bürgermeister Paul Helminger noch gelegentlich des Hearings am 5. Juli 2010.Entgegen der ehemaligen Kritiken der Grünen, begrüßt deren neue Unternehmergeneration jetzt die “naturnahe und innovative Gestaltung” des Ban de Gasperich, und wehrt sich gegen die Behauptung eines vorhersehbaren Verkehrschaos. Tatsache ist jedoch, dass das geplante Auchan 15.000 zusätzliche Verkehrsbewegungen, und die Schaffung von 25.000 Arbeitsplätzen sowie Wohnraum für 2.500 Menschen, nochmals 50.000 Verkehrsbewegungen mit sich bringen wird. Wenn davon nicht mindestens 75% durch öffentlichen Transport bewältigt werden (vorgesehen sind lediglich 30%, also nicht mal die Hälfte dessen, was notwendig wäre!), wird es auch in den umliegenden Wohnvierteln unweigerlich zum Verkehrschaos kommen. Und dieser wird durch zwei neue riesige Boulevards nicht gemindert, sondern verstärkt.
Es klingt erstaunlich, dass déi Gréng jetzt von Schulbau reden, obwohl dieser bisher nicht als notwendig erachtet wurde. Gibt es etwa neue Pläne, von denen weder der Gemeinderat, noch die Einwohner wissen …?
Déi Lénk möchten betonen, dass sie nicht gegen das Schaffen von neuem Wohnraum im Ban de Gasperich sind. Aber bitte zu erschwinglichen Preisen, mit entsprechenden Infrastrukturen, ohne Auchan-Hypermarché und unter Wahrung der Naturschutzgebiete und der Lebensqualität der jetzigen und neuen Einwohner! Das jetzige Projekt entspricht diesen Voraussetzungen keineswegs. Für das Auchan soll gar keine Baugenehmigung ausgestellt werden. Vor allem muss neues Projekt auf den Tisch. Diesbezüglich werden wir den Druck ebenfalls aufrecht erhalten und verstärken.