Soziale Mietwohnungen: jetzt und sofort in eines der größten sozialen Probleme investieren!

Wohnungspolitik ist wohl der offensichtlichste Bereich in dem mehrere Regierungen und Schöffenräte versagt haben und immer wieder warme Luft produziert wird anstatt Wohnungen. Dabei gibt es auch für eine Gemeinde, keinen Grund nicht entschiedener aktiv zu werden als dies bisher der Fall ist. Seit dem Einzug von déi Lénk in den Differdinger Gemeinderat wird das Thema endlich öfters thematisiert, doch geschehen ist noch immer gänzlich wenig, vor allem nicht im Bereich der sozialen Mietwohnungen. Lange haben die etablierten Parteien die Menschen getäuscht, und immer wenn es ums Wohnen ging, ausschliesslich über Eigentumswohnungen gesprochen, die vielleicht erschwinglicher werden sollen, aber wenn die Bank jemandem keine Anleihe gibt wegen fehlendem Eigenkapital, kann der Kaufpreis der Wohnung noch so erschwinglich sein. Auch die „Aides au Logement“ des Staates helfen dann nicht viel, verbrauchen aber einen Großteil der Gelder die vom Staat im Wohnungsbereich investiert werden. Mietwohnungen bezahlbar zu machen, das wird noch immer sträflich vernachlässigt. Dabei hat bisher weder der DP-déi Gréng noch der LSAP-déi Gréng-CSV Schöffenrat einen triftigen Grund genannt, warum nicht massiv in sozialen Mietwohnungen investieret wird. Um das, was Gary Diderich im Gemeinderat seit Jahren thematisiert noch greifbarer zu machen haben wir jetzt durchgerechnet, was an Kosten und Einnahmen von der Gemeinde getragen werden müsste um bis 2020 de Bedarf an sozialen Mietwohnungen zu decken.Die Caritas schätzt den Bedarf an sozialen Mietwohnungen für Luxemburg auf 20.000, die Chambre Immobilière auf 12.000. In Luxemburg haben wir nur 2% soziale Mietwohnungen, in den Nachbarländer liegt der Wert zwischen 7 und 14%. Wenn wir jetzt den Bedarf an sozialen Mietwohnungen proportional anhand der Einwohner über das ganzen Land verteilen, würden sich für Differdingen 580-970 ergeben, zusätzlich zu den 300 existierenden des Fonds de Logement. Durch ein Investitionsprogramm in der Höhe von 27,5 Millionen durch die Gemeinde könnten wir für 110 Millionen soziale Wohnungen bauen, da der Staat ganze 75% übernimmt. Damit könnte der Bau von 500 Wohnungen sofort angefangen werden und über die nächsten 5-10 Jahre der Bedarf größtenteils gedeckt werden. Für die 80-470 weiter benötigten Wohnungen müssten weitere Maßnahmen getroffen werden, z.B. die Agence Immobilière Kordall könnte durch die Besteuerung der leerstehenden Wohnungen schneller über die anfänglichen 40 Wohnungen hinauskommen und einen höheren Anteil der 400 leerstehenden Wohnungen in Differdingen wieder zu Wohnraum verwandeln.Die Gemeindeschuld würde in den ersten Jahren rund 30 Millionen höher liegen als im aktuellen mehrjährigen Finanzplan des Schöffenrates, doch bereits ab 2020 würde sie durch die jährlichen Mieteinnahmen von mindestens 4 Millionen stark abgebaut werden. Die relative Schuld würde 2017 mit fast 7% höher als ohne diese Investitionen (15% statt 8%) einen Höhepunkt erreichen, doch im Verhältnis zu der erlaubten Gemeindeverschuldung von bis zu 20% und den getätigten Investitionen, ist dieser Betrag nicht besorgniserregend. Vor allem, wenn diese Investitionen sichere Mehreinnahmen schaffen, welche bereits 2025 den Unterschied auf nur 2% zu reduzieren und ab 2033 sogar unter 1% liegen. Die relative Schuld errechnet sich aus dem Verhältnis zwischen den Schuldrückzahlungen und den ordentlichen, sprich regelmässigen und feststehenden, Einnahmen. Durch die Mieteinnahmen würden diese ordentlichen Einnahmen stark ansteigen und in den Jahren nach 2021 werden die großen Investitionen getätigt sein, aber die Einnahmen von jährlich bis zu 2,7 Millionen bleiben dann bestehen.Gary DiderichGemeinderat Differdingen für déi Lénk

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