Aquasud: ein undemokratisches, unsoziales und unökologisches Projekt.

Stellungnahme von „déi Lénk Déifferdeng“

„déi Lénk Déifferdeng“ kritisiert das Differdinger Aqua-Sud Projekt scharf, wundert sich jedoch darüber, dass die Opposition noch vor 2 Jahren das Projekt einstimmig mit in die Wege geleitet hat. Erfahrungen im Ausland haben schon lange gezeigt, dass PPP’s (Private Public Partnerships) mehr Gefahren als Chancen in sich bergen, egal ob sie rot, grün, blau oder schwarz angestrichen sind. Sie sind kurzfristige Lösungen die in den meisten Fällen negative langfristige Konsequenzen für die Bevölkerung mit sich bringen.

Zusammen mit der déi Lénk Sektion aus Sanem befürchtet die Differdinger Sektion, dass die Preise für die Benutzung des Schwimmbades weiter steigen werden und die Bürger und Bürgerinnen unserer Gemeinden die Leidtragenden sind von diesem Projekt.

déi Lénk sieht dieses Projekt in Zusammenhang mit einer ganzen Reihe von Initiativen welche mehr auf die Vermarktung der Gemeinde hinzielen als eine Politik im Interesse der BürgerInnen zu machen. Wir haben darauf schon im Zusammenhang mit der Schipiste im Park Gerlache hingewiesen und auch der übertriebene Werbeaufwand für das Differdinger Eventprogramm ist ein weiteres Beispiel.

Von der Arena-Konzertreihe bis zum Aqua-Sud steigen die öffentlichen Summen die aufs Spiel gesetzt werden immer weiter. Wo das langfristig hinsteuert scheint der aktuellen Koalition in Differdingen nicht so wichtig zu sein – auch ökologische Aspekte sind noch nicht berücksichtigt. Solarthermie zur Warmwasseraufbereitung ist demnach noch nicht fest eingeplant, obwohl dies aus ökologischer Sicht ein absolutes Minimum sein sollte. Jedoch sollte nicht nur auf alternative Energien gesetzt werden, sondern wenn es um den Gebrauch von öffentlichen Ressourcen geht vor allem ums Sparen, so legt es die Gemeinde Differdingen ihrer Bevölkerung auf jeden Fall im Gemeindekalender nahe. Aqua-Sud ist jedoch genau das Gegenteil, es entspricht vielmehr einer wachstumsorientierten Konsum- und Profitlogik welche an den Bedürfnissen der Betroffenen vorbei geht. Wie denn auch, die BürgerInnen wurden nicht gefragt, vielmehr werden sie als Konsumenten gesehen, die vom Wasserpreis bis zum Eintritt fürs Schwimmbad die Zeche bezahlen.

Ein wichtiger Aspekt ist daher die unsoziale Komponente welche das Aqua-Sud Projekt aufwirft. Die Preise steigen für jedeN, sogar vielleicht für die Vereine, Gemeindepersonal wird abgebaut und öffentliche Gelder werden zum Betreiben eines Privatprojektes verwendet.
Wir fordern daher ein klares Konzept für eine nachhaltige und soziale Entwicklung von Differdingen, welches den Bedürfnissen – sowohl der direkten Anwohner, als auch der gesamten Bevölkerung Differdingens – entspricht. Zu diesem Zweck wäre eine ernstzunehmende Beteiligung der Differdinger Bürger und Bürgerinnen äußerst angebracht. Allen BürgerInnen soll die Möglichkeit gegeben werden (z.B. durch ein Bürgerforum und Arbeitsgruppen) über Projekte mitzubestimmen.

déi Lénk Déifferdeng hoffen, dass die im Gemeinderat vertretenen Parteien ihre Verantwortung übernehmen und das Thema weiterhin verfolgen.

Mitgeteilt von déi Lénk Déifferdeng am 15. Februar 2011

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