Claude Meisch, damals noch in seiner Funktion als Bürgermeister der Stadt Differdingen, meinte mal im Spaß während einer Gemeinderatssitzung, daß die Sitzungen der von den Differdinger Bürger gewählten Vertreter und Vertreterinnen genausogut in das neue « Alt Stadhaus » verlegt werden könnte, um das Komödien-Programm im Theater zu füllen. Es scheint, also ob dieser Witz nicht von irgendwoher kam, sondern gar nicht so weit von der bitteren Realität entfernt ist…
Das ganze Hin- und Her was die DP aber auch die Grünen schon abgeliefert hatten als der Schöffenrat nach der letzten Regierungsbildung umgebildet wurde, war schon theaterreif, Tränen sind geflossen, die Presse bekam Futter geliefert und für Drama war gesorgt. Als dann aber auch noch das Stühlerücken, das bei der der DP aus vorher schon sehr aktiv war, weiterging und Marcel Meisch nachgezogen ist obwohl Marcel Meisch ja schon von Pascal Bürger übersprungen wurde weil sein Sohn damals noch Bürgermeister war und Martine Goergen sich von Claude Meisch’s Bruder, also auch Marcel Meisch’s Sohn, entpacsen lies um in den Gemeinderat ziehen zu können kam man sich immer mehr wie in einem Spiel vor. Oder wie seriöse wird Politik genommen, wenn die von der Politik bestimmten Regeln umgangen werden ?
Sicherlich, durch die Auflösung des PACS wurde die auf dem Papier bestehende familiäre Verbindung zwischen Martine Goergen und Marcel Meisch aufgelöst, die bestehenden familiären Beziehungen und Abhängigkeitsverhältnisse jedoch nicht. Der Motivation dieser gesetzlichen Bestimmung wurde also von der aktuellen Gemeinderatsvertreterin keine Rechnung getragen. Aber damit nicht genug, Fränz Meisch, damals noch Chef des Kulturdienstes, nahm auch seine Funktion als Beamter während seiner Rede zur Eröffnung des « Aalt Stadhaus » nicht sehr genau und nutzte die Bühne vor gefülltem Raum lieber für politische Hiebe obwohl er ausser der familiären Beziehung zu Vater und Bruder keine politischen Ämter innehatte.
Und damit nicht genug, weil das Spiel soviel Spaß macht, wird fleissig weiter gespielt. Nachdem Fränz Meisch die Differdinger Gemeinde als Beamter verlassen hat, hat er vor Kurzem angekündigt ganz offen und transparent in der Politikerrolle mitzuspielen und zielt auf den Bürgermeisterposten hin. Natürlich hat das nichts mit Revanchismus zu tun um gegen die Personen anzutreten, die einem untransparente Führung des Kulturdienstes vorgworfen haben und ihm einen Chef vorgesetzt haben nach der fragwürdigen Rede. Laut eigenen Aussagen hat es aber ausschliesslich damit zu tun, daß die einzigen Visionäre für die Differdinger Gemeinde aus der Familie Meisch kommen. Die DP Differdingen scheint ohne diese Familie verloren, ohne Kopf zu sein.
Beide Motivationen bleiben fragwürdig und noch bedenklicher ist, daß dieses Politikverständnis sich nicht nur auf die Differdinger DP zutrifft. Pierre Hobscheit von der LSAP meinte zum Beispiel während einer Gemeinderatssitzung, daß das « Spiel der Politik » eben so sei, daß eine Partie in der Opposition eine Position vertrete, welche sie dann in einer Koalition wieder aufgibt. Dabei ist er nur die Person die den Mut hatte dies auszusprechen, viele seiner Koalitionskollegen denken wohl das Gleiche aber versuchen die Wähler so irre zu führen, daß keiner es merkt. Im früheren Rom hiess es immer, Brot und Spiele, in Differdingen heisst es nur noch Spiele, denn ausser der bescheidenen Erhöhung der „Allocation de Solidarité“ gab es nur Erhöhungen bei Gemeindeabgaben und Parkgebühren.
Es wäre zu hoffen, daß die etablierten Differdinger Parteien sich in Zukunft und spätestens für den Gemeindewahlkampf mehr ausdenken als relativ kindisch sich darüber zu streiten wer wann welche innovative Idee hatte und schneller, besser, grösser bei der Umsetzung von Ideen ist. Denn wie die DP bei den Budgetsdiskussionen einfach nur zu kritisieren und von Stillstand zu reden, selber aber keine Vorschläge, zum Beispiel durch eine Motion, einzubringen, zeugt wieder von politischer Inkonsistenz und reinem Sandkasten-Spieldrang.