
Ich gehe hier auf einige Fehler in einem rezenten Tageblatt Artikel ein, bei dem jeder sich fragen kann ob verschiedene Artikel durch Telefonanruf von Politikern diktiert werden. Bei diesem Artikel scheinen offenbar keine Quellen gefragt worden zu sein. Außerdem liest er sich wie eine Richtigstellung von einem Artikel der….. in einer anderen Zeitung erschien und da schon zweifach “richtig gestellt” wurde. Hier scheinen meiner Meinung einige schon eher den Wahlkampf zu spüren statt sich mit der Sache an sich zu beschäftigen. Aber jetzt mal zum Artikel von 15/10/2016:
1) Beim besagten Haus, auf Nr 28 Grand Rue handelt es sich nicht um ein « Niklooshaus », der Nikolaus hat nie da gewohnt, sondern um das « Nicloushaus » (der Name stammt von der Famillie Niclou)
2) Die Versammlung war Sonntags und nicht Samstags
3) In einem Wort Artikel stand, daß außer Gary Diderich keine anderen Vertreter des Gemeinderats präsent waren. Zur Zeit der Manifestation war aber in der Tat auch Marcel Meisch präsent. Durch einen Anruf von RTL ist auch der Bürgermeister Roberto Traversini später gekommen als der Wort-Journalist und 80 % der Bürger nicht mehr da waren.
4) Ohne Expertise kann auch nicht von « maroder Bausubstanz » geredet werden, ganz im Gegenteil, die Fotos zeigen einen guten Erhalt und die Gemeinde selbst hat das Gebäude bis zuletzt genutzt (Archiv respektive Lagerung von Dokumenten und Bücher)
5) Falsch und vor allem unpräzise ist auch die Behauptung, daß « Sites et Monument » erst 5 vor 12 eine Anfrage beim Schöffenrat eingebracht hat um einen Besichtigung zwecks Inventar zu machen. Erstens, sollte ein Journalist genau nachfragen an welchem Datum welche Anfrage eingegangen ist und zweitens behaupten die Déifferdenger Geschichtsfrënn, daß Sites et Monument seit Wochen versucht Antworten von der Gemeinde zu bekommen. Hat der Journalist die Déifferdenger Geschichtsfrënn oder Sites et Monument kontaktiert ?
6) « Polemisch » sind eher Behauptungen die Parteizugehörigkeit ins Spiel bringen anstatt Fakten zu diskutieren. Was hat das für einen Informationsgehalt, daß ein freier Mensch der sich bei einem Verein wie den Déifferdenger Geschichtsfrënn engagiert auch bei einer Partei engagiert ist ? Er hat zu keinem Moment behauptet, daß er im Namen der Partei handelt. Roberto Traversini hat selbst in einer Gemeinderatssitzung behauptet, daß für ein Thema wie Denkmalschutz keine « Fraktionszwang » gelten sollte. Und hier reden wir von einer Person die keine Mandat bei der besagten Partei hat.
7) Es stimmt auch nicht, daß in der Gemeinderatssitzung vom 14/12/2014 der Abriss des Hauses einstimmig entschieden wurde. Erstens hat die besagte Sitzung am 19/12/2014 stattgefunden und zweitens ging es bei besagtem Tagesordnungspunkt über ein Gesamtprojekt in welchem das Nicloushaus ein Element von vielen war und keine Informationen über das Innere des Hauses verfügbar waren. Der Abriss ist sicher eine logische Konsquenz des Votums des PAP’s, doch auch der Gesamtkontext muss betrachtet werden. Bei der besagten Sitzung handelte es sich außerdem um die Budgetsdiskussion, welche die meiste Aufmerksamkeit benötigte. Kompletter wäre der Artikel außerdem, wenn er sich auch auf die Gemeinderatssitzung vum 4. März 2015 beziehen würde. Unter dem Tagesordunungspunkt der über den Schutz von zwei anderen Häusern in der gleichen Straße handelte, hatte ich nämlich gefordert, dass nicht nur die Fassade sondern auch das Innere vom Nicloushaus erhalten bleiben soll. Darauf entgegnete der Bürgermeister mit, daß er in der Einschätzung nicht meiner Meinung ist, das heißt, daß für ihn feststeht das Innere solle abgerissen werden. Als ich diese Aussage an Journalisten am 16. Oktober berichtet habe, waren sie ganz klar auf das Innenleben des Hauses bezogen und die Aussage von Roberto Traversini welche sich jeder online anhören kann beweist ganz klar, dass das Interesse an der inneren Architektur des Hauses nicht gegeben war. Abschliessend ist es mir wichtig darauf hinzuweisen, daß in diesem Dossier meiner Meinung nach eine Reihe Aspekte grundlegend falsch angepackt werden. Es ist meiner Meinung nach weder an mir noch an sonst einem Politiker, das heißt auch nicht am Bürgermeister, ohne wissenschaftliches Gutachten zu entscheiden ob ein Gebäude oder Denkmal zu erhalten ist oder nicht. Sobald ein Verdacht besteht, daß der Schutz eines Gebäudes angebracht wäre sollte meiner Meinung ein Gutachten obligatorisch werden, so wie es bei Archäologie und Umwelt bereits der Fall ist. Erst wenn ein solches Gutachten besteht, soll es dem Gemeinderat vorgelegt werden und zu einer Abstimmung kommen. In Fällen des nationalen kulturellen Interesses soll aber die Expertenkommission zum Denkmalschutz ein Veto gegen die Entscheidung des Gemeinderates erheben können.
Gary Diderich Vertreter von déi Lénk im Differdinger Gemeinderat